Minister zu Besuch in Leer – Erneuerbare Energien sind die Lösung

„Die Klimakrise ist da“ – mit diesen klaren Worten begann der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer am Mittwoch dieser Woche sein Referat über „Ostfriesland in der Klimakrise – Naturschutz, Umweltschutz und Erneuerbare Energien gemeinsam denken“.

2024, so Meyer, sei die weltweite durchschnittliche Temperatur 1,6 Grad höher gewesen als zu Beginn der Industrialisierung und damit bereits über dem 1,5 Grad-Ziel, das sich die Staaten der Welt in Paris 2015 als Ziel gesetzt hatten. Für Ostfriesland bedeute dies: Deiche erhöhen und Inseln ertüchtigen, um den steigenden Meeresspiegel und die Zunahme von Starkregen-Ereignissen abzufedern. Minister Meyer lobte die Anstrengungen der Stadt Leer und des Landkreises und kündigte an, dass sowohl der Klimaschutz als auch die Klimaanpassung weiter verstärkt werden. Beim Küstenschutz seien dieses Jahr Rekordsummen ausgegeben worden, ebenso zur Starkregen-Vorsorge der Kommunen. „Die Zahl der tropischen Nächte steigt und auch für den Menschen wird die Klimakrise zur wachsenden Bedrohung.“

Meyer sieht aber auch positive Zeichen für ein Gelingen und eine Akzeptanz der für den Klimaschutz notwendigen Energiewende: „Photovoltaik und Windenergie boomen in Niedersachsen. Auch die Nachfrage nach Wärmepumpen und Elektroautos nimmt immer mehr zu. In Niedersachsen haben wir in 2024 102 Prozent unseres Strombedarfs mit erneuerbaren Energien abgedeckt. Ich bin sicher, dass wir Niedersachsen nicht nur als Auto- und Agrarland, sondern auch als Energieland etablieren können. Hier liegt unser Potenzial. Ostfriesland und der Norden liefern heute sicher und klimaschonend die Energie, die wir früher fossil im Ruhrgebiet gefördert haben. Das schafft viele Arbeitsplätze in der Region durch die Energiewende. Gleichzeitig begrüße ich es, dass jetzt endlich die Stromsteuer gesenkt wird und die Netzentgelte weiter sinken. Wir wollen den Strompreis für Haushalte und Wirtschaft mindestens halbieren“, so Meyer. „Die günstigen Erneuerbaren Energien sind da auch besser als eine klimaschädliche fossile Gasförderung vor Borkum, die er entschieden ablehne. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien und Ostfriesland zeigt wie es geht.“

Im Anschluss diskutierte Meyer mit den Anwesenden über Themen wie die umstrittene, geplante Gasförderung vor Borkum sowie das Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Energiewende.